Eine Woche Zeeland war der Plan für den ersten Trip 2020. Als vielbeschäftigter Rentner muss ich genau planen, wann ich denn Zeit habe. Anfang Februar reserviere ich mir mal im Kalender und mache da keine anderen Termine. Als die Zeit näher rückt wird es konkreter. Vom 8.2. bis zum 16.2. soll es wieder nach Roompot gehen. Eine Woche vorher bestelle ich den Platz online. Dann kommt die Karte um die Schranke zu öffnen vorher per Post. Das ist praktisch und ich bin nicht auf die Öffnungszeiten der Rezeption angewiesen. Als dann der Abfahrts Samstag naht, meldet sich auch Wintersturm Sabine mit orkanartigen Böen an. Ups – gebucht ist gebucht – wir fahren!

Der Brief mit der Schrankenkarte ist nicht gekommen. Ein Anruf in der Rezeption. Sie haben bis 17 Uhr geöffnet. Das sollte gut zu schaffen sein aber es ist auch genau das, was ich vermeiden wollte.

Samstag 8.2.
Gestern haben wir schon fast fertig gepackt. Die Heizung läuft damit der Kühlschrank kühlt. Sonst kann ich kein gefrorenes Mittagessen einpacken. Das ist zwar doof aber in kalter Umgebung kühlt der Kühlschrank nunmal nicht – wozu auch.
Morgens früh frühstücken wir nochmal gemütlich mit meiner Tochter und Schwiegersohn. Dann die letzten Sachen eingepackt und los geht es. Zweimal unsinnige Ansagen vom Navi bringen uns von der Route ab. Weitere kurze Pausen verlängern die Fahrt ebenfalls und so erreichen wir erst 16 Uhr den Campingplatz. Auf den Stellplatz und dann ist erst einmal Ruhe. Oder auch nicht – die Vorboten von Sabine sind schon unterwegs und rappeln am Wagen. Das kann heiter werden.

Sonntag 9.2.

Mein Sohn ist mit Freundin auch dieses Wochenende hier in der Ecke. Ohne dass wir voneinenader wussten, hatte sich das so ergeben. Mittags kommen die beiden mich besuchen. Wir gehen in die Campingplatzgaststätte und essen dort eine Kleinigkeit. Dann müssen die beiden die Heimreise antreten und ich mit meiner Juschka machen es uns in der Kabine gemütlich. Naja, die App meint in Böen bis 125 kmh. Da ist es mit der Gemütlichkeit dann doch etwas begrenzt.

Montag 10.2.

Das Schlimmste ist überstanden. Jetzt haben wir nur noch knapp unter 100 kmh.
Die neue Duomatic in der Gasanlage macht nicht nur was sie soll. Mehrfach legt sie per Crashsensor die gesamte Gasanlage lahm. Selbst im Stand auf dem Campingplatz ist dies vorgekommen und da hatten wir nun wirklich keinen Verkehrsunfall. Das sieht schwer nach Reklamation aus.

Nachmittags wird das Wetter ganz nett. Etwas Sonne und nur noch steife Brise. So setze ich die Kabine ab. Es ist das erste Mal, dass ich die Kabine unterwegs absetze. Aber wir wollen ja ein paar Tage hier bleiben und dann können wir ohne Kabine besser rumfahren.
Unsere Spaziergänge sind kürzer als im vergangenen Jahr. Das Wetter ist da nur der eine Teil. Meine liebe Juschka kann nicht mehr so laufen, wie sie gerne möchte. Die Hinterbeine wollen nicht mehr. Ich darf garnicht dran denken. Sie ist doch erst zehn.

Am Abend ist die Gasflasche leer

Dienstag 11.2.

Heute fahren wir über das grosse Absperrbauwerk nach Burgh-Hamstede. Es ist Flut und die Gischt weht bis auf die Scheibe. Direkt am offenen Meer weht es kräftiger als auf dem Campingplatz. In Richtung Süden ist die Strecke für LKW noch gesperrt. Warum nur in eine Richtung? Wer weiß.
Der Ort ist ohne Touristen -wie nicht anders zu erwarten- ziemlich mausetot. Die meisten Geschäfte sind ebenfalls geschlossen so dass wir nach einer Runde durch den Ort und ein paar Einkäufen im Supermarkt zurück fahren.

Mittwoch 12.2.

Eigentlich hatte ich den Mittwoch für die Sauna vorgesehen. Hier kann man nur an 3 Tagen als Mann und ohne Badehose in die Sauna. Aber auch an den Tagen ohne Badebekleidung behalten hier viele Frauen den grossen Badeanzug in der Sauna an. Aber das ist mir dann egal. Ich muss ja nicht darin rumlaufen.

Das Wetter ist aber viel zu schön heute. Es wird der schönste Tag diese Woche sein. Die Sonne scheint und der Wind ist nur ein laues Lüftchen. So fahren wir mal nach Vrouwenpolder zum Tanken. Die kleine Automatentankstelle ohne Personal gibt es immer noch. Gut 10ct günstiger als die anderen Tankstellen.

Und dann mal nach Veere. Dieses alte Fischerstädtchen mit seinen schönen Häusern und dem Hafen kann man sich immer wieder ansehen. Hier etwas windgeschützt ist es fast ein bisschen warm.

Später sind wir nochmal am Strand entlang gelaufen. Der Plattenweg dort zur Versorgung der Ferienhäuser ist von der höheren Flut und dem starken Wellenschlag zerstört worden. Vorgestern ist hier noch der Traktor lang gefahren, der den Gästen ihr Gepäck ans Haus bringt.

Donnerstag 13.2.

Der Donnerstag bemüht sich seinem Namen alle Ehre zu erweisen. Es schüttet und stürmt, da fehlt nur noch der Donner. Aber wir sitzen in der Wärme und haben vorhin gut gefrüstückt. Zeit hier wieder ein bisschen zu tippen und auch schon mal die Fotos vom Handy rüber zu holen.

Mittags kommt plötzlich die Sonne raus. Ist das schön!
Wir machen einen guten Spaziergang am Strand entlang und siehe da, Juschkas Laufen sieht gar nicht mehr so schlimm aus. Wir Zwei – wenn wir laufen, geht es uns beiden besser!

Zum Abend hin schüttet es wieder – naja

Freitag 14.2.

Den Morgen haben wir ein bisschen verdrömmelt. Ab Mittag wurde ich dann wieder aktiver.
Wir waren kurz in Kamperland einkaufen. Krabben zum Aufpeppen der Paella bekommen, Kriek Bier gefunden noch eine Flasche Rotwein mitgenommen, da das Bier zur Neige geht. Ich hätte ja auch Wein von zu Hause mitnehmen können, aber das wäre gegen das Abnehmen gewesen.
Danach ins Schwimmparadies in die Sauna. Die hatte ich für mich ganz allein. Ok – auch keine alten Frauen im Badeanzug. Die hätte ich auch nicht gebraucht.
Und dann zurück zur Kabine. Ein Kriek aus dem Kühlschrank. Oh köstlich. Dann noch eine Juschka Runde am Strand entlang. Schön ist es heute. Die Sonne scheint. Wunderbar!
Dann kommt die Paella in die Pfanne, die Krabben dazu und den Wein aufgemacht. Heute ist ein Festtag!
Morgen wird die Kabine wieder aufgesattelt. Zum Wochenende sind noch ein paar Mobile dazu gekommen. Das wird morgen Zuschauer beim Aufsatteln geben.

Samstag 15.2.

Nach dem üblichen morgens-Zeit-vertrödeln muss die Kabine wieder auf den Wagen. Noch ist es schön und trocken. Nachher wird es wieder stürmen. Die Kabine hoch gekurbelt und das Auto abgelassen und schon kann ich drunter fahren. Im 2. Anlauf passt es perfekt. Kabine abgelassen, Luftfederung am Auto wieder aufgepumpt, die Spannschlösser verschraubt und schon sind wir fast abfahrfertig.
Danach machen wir einen etwas grösseren Spaziergang auf dem Deich entlang, am Hafen vorbei und über den Strand zurück.

Sonntag 16.2.

Es stürmt mal wieder. Das wird gleich heiter mit unserem hohen Aufbau.
Nach dem Frühstück wird noch mal aufgeräumt, die Tanks frisch gemacht, Kabel eingerollt und dann geht es noch eine Runde über den Strand. Ein letzter Blick aufs Meer – bye – bis demnächst wieder

Wir rollen Richtung Heimat. Ich fahre etwas langsamer als üblich. Wenn die Böen seitlich treffen, versetzt es den Wagen mal eben um einen vollen Meter nach links. Können das die Spurhalteassistenten auch selbständig mit Gegenlenken ausgleichen? Am frühen Nachmittag sind wir zurück. Eine schöne Woche ist zu Ende.

2 thoughts on “2020 02 – eine Woche Zeeland

  1. Bald geht es nach Corona Zwangspause sicherlich wieder los ?
    Bis dahin schwelgt man in Reiseerinnerungen

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